Mittwoch, 30. November 2011

Heissluftballone und Luftschiffe (Teil 3)

Auch im ersten Weltkrieg wurden Ballons zur Feindbeobachtung genutzt.

Ballone boten der Wissenschaft die Möglichkeit, in bislang unerreichbare Höhen vorzustoßen und die oberen Luftschichten zu untersuchen. 1850 wurden 7.500 m Höhe erreicht, 1894 schon 9.155 m und 1931 genau 15.781 m.
Doch nach dem 2. Weltkrieg verlor das Ballonfahren aus militärischer, sport-licher und wissenschaftlicher Sicht an Bedeutung. Ein Grund mag die Zunah-me der Hochspannungsleitungen gewesen sein.

Erst als Ende der sechziger Jahre der temperaturbeständige, neoprenbe-schichtete Nylonstoff entwickelt wurde, dazu ein ausgeklügeltes und fein do-sierbares Propangasbrenner-System, erlebten die Heißluftballone eine Re-naissance.

Da die Tragkraft der Heißluft wesentlich geringer ist als die von Wasserstoff oder Helium, muss das Volumen des Heißluftballons wesentlich größer sein: 1000 m³ Heißluft tragen bei einer Temperaturdifferenz von 100° Celsius 346 kg – die gleiche Menge Wasserstoff trägt 1200 kg.

Die Hüllen haben heute eine Höhe von 20 bis 50 Metern, je nach zu beför-derndem Gewicht. Durch die vom Piloten geregelten Feuerstöße des Brenners kann die Fahrthöhe eines Heißluftballons fast zentimetergenau gehalten werden. Ist die Wind- und damit die Fahrtgeschwindigkeit kurz vor der Landung noch zu hoch, streift der Pilot mit dem Korb Baumwipfel, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Gasballone (oder richtig: Wasserstoff-Freiballone bzw. Helium-Freiballone) bestehen aus Korb, Hülle und Netz. Wenn eine 1000 m³ - Hülle vom sog. "Ballonmeister" mit Gas gefüllt wird, werden rund 100 kleine Sandsäcke a 15 kg als Ballast in das über die Hülle gelegte Netz gehängt.
Nach dem Anhängen des Korbes und dem Zustieg von Pilot und Passagieren werden noch – in Abhängigkeit vom Gewicht der Passagiere – etwa 20 Säcke als Ballast auf der Fahrt mitgenommen. Wenn diese in Schaufelportionen ab-geworfen werden, steigt der Ballon. Wenn das Wasserstoff-Ventil vom Piloten geöffnet wird, sinkt er.
Technisch haben sich die Gasballone in den letzten 200 Jahren kaum verän-dert. Lediglich die Reißbahn wurde eingeführt: Hiermit kann die Hülle bei bzw. nach der Landung schnellentleert werden. Und statt gefirnisster Seide werden heute für die Hülle gummierte Baumwollstoffe verwendet, seit einigen Jahren auch Kunststoffe.
Wussten Sie eigentlich, dass die erste Weltmeisterschaft der Gasballone in Deutschland stattfand? Das war 1976, und zwar in Augsburg.
Aus jüngster Zeit erwähnenswert ist vor allem die erste Non-Stop-Weltumrundung im Breitling-Orbiter-Ballon, die Brian Jones und Bertrand Piccard im Jahre 1999 gelang.

Sonntag, 27. November 2011

Heissluftballone und Luftschiffe (Teil 2)

Ballone: 300 Jahre Forschung

So lange benötigte die Entstehung der Freiballone von der Idee bis zum ersten Flug: denn schon das Universalgenie Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) entwickelte erste Flugmaschinen. Er erfand den Fallschirm und er ließ kleine Heißluftballone steigen, heißluftgefüllte Heiligenfiguren aus Leinwand und Papier, zu Ehren der Krönung von Papst Leo X.

Aus dem Jahre 1670 ist eine theoretische Ausarbeitung des Paters Francesco Graf Lana di Terzi bekannt, wo er die Nutzung von Vakuum in Glaskugeln als Auftrieb für Luft-Schiffe beschreibt. Vakuum in Glaskugeln, vermutete er, sei leichter als die umgebende Luft.

Berühmt wurden die Gebrüder Montgolfier, die am 5. Juni 1783 in Vivrais die erste unbemannte "Luftkugel" vor einem staunenden Publikum starten ließen. Sie bestand aus mit Papier verklebter Baumwoll-Leinwand und hatte einen Durchmesser von 10 Metern.

Aufgeheizt wurde der Ball noch am Boden mit einem Feuer aus starken Rauch entwickelnden Materialien; das Fluggerät selbst verfügte über keine eigene Wärmequelle. Es stürzte folglich ab, als sich die Luft im Inneren abkühlte. Die Gebrüder glaubten zu dieser Zeit noch daran, dass es der Rauch sei, der den Ballon nach oben steigen lässt.

Doch schon am 19. September des gleichen Jahres startete der erste mit ei-nem Feuer als kontinuierliche Wärmequelle versehene Heißluftballon der Montgolfier-Brüder in Anwesenheit von König Ludwig XVI und Marie Antoi-nette. Die Besatzung bestand aus einer Ente, einem Huhn und einem Schaf. Am 21. November 1783 gelang den Brüdern schließlich mit einem schön be-malten Ballon von 22 m Höhe die erste bemannte Ballonfahrt.

Sie führte über eine Strecke von 10 km und dauerte 25 Minuten. Diese beiden ersten Piloten der Menschheitsgeschichte, der Apotheker und Lehrer Pilatre de Rozier und der Infanterie-Offizier Marquis d'Arlandes, waren in ureigenem Interesse vor allem damit beschäftigt, mit nassen Lappen zu verhindern, dass sich die pa-pierne Hülle entzündete...

Am 1. Dezember des gleichen Jahres ließ der Chemiker und Physiker Jacques Alexandre César Charles den ersten Wasserstoff-Ballon steigen. Die Fahrzeit betrug etwa 2 Stunden, der Ballon legte 36 km zurück. Schon zwei Jahre später gelang die erste Überquerung des Ärmelkanals im Ballon.

Militärisch wurden Heissluftballons erstmalig im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 genutzt, etwa zu Aufklärungszwecken oder zum Posttransport. Berühmt ist in diesem Zusammenhang die dramatische Flucht des französi-schen Leutnants Bézier und des Ballonfahrers Rolier im Gasballon aus dem belagerten Paris, um dem Kriegsminister Léon Gambetta wichtige Dokumente zu bringen.

Donnerstag, 24. November 2011

Heissluftballone und Luftschiffe (Teil 1)

Wird es als „Fliegen“ oder „Fahren“ bezeichnet?

Es ist ganz leicht! Ist das Luftschiff bzw. der Heissluftballon leichter als Luft, fahren Sie. Ist dasjenige Fluggerät schwerer als Luft, spricht man vom Fliegen. Alle Freiballone arbeiten nach dem Prinzip "leichter als Luft".

Alleinig bei den Luftschiffen gibt es Typen (z. B. den ZEPPELIN LZ N07), bei denen die Leichtigkeit der Füllung nur eine unterstützende Rolle spielt - mit diesen Zeppelinen wird also geflogen. Sowohl heiße Luft als auch Wasserstoff oder Helium besitzen ein spezifisch kleineres Gewicht als die umgebende Luft und sorgen daher für einen Auf-trieb.

Der leichtere physikalische Körper will oben "schwimmen". Dieses schon im frühen Altertum bereits erkannte "Archimedische Prinzip" ermöglicht es, die Kraft und damit die Tragkraft festzulegen: der Auftrieb des physikalischen Körpers, hier des Ballons oder Luftschiffs, ist so groß wie das Gewicht des verdrängten Raumes, hier also der Luftmenge. Da die Luft "dünner", also leichter, wird, je weiter man nach oben kommt, ist die Tragkraft eines Ballons in höheren Fahrthöhen geringer.

Andere Gase als die genannten werden heutzutage kaum noch verwendet. Helium ist zwar unbrennbar, aber durch die komplizierten Verfahren zur Gewinnung aus der Luft sehr teuer und wird daher nur bei Luftschiffen verwendet. Gasballone werden vorwiegend mit Wasserstoff befüllt.

Lediglich in den USA kommt Helium zum Einsatz, da dort natürliche Vorkommen als Bodenschätze vorhanden sind. Von 1820 bis 1970 spielte noch das so genannte "Leuchtgas" oder "Stadtgas" eine große Rolle für die Befüllung.

Dieses Gas war ein Nebenprodukt der Kokereien und enthielt ca. 50 bis 60 Prozent Wasserstoff. In Zuge der Umstellung der Gasversorgung von Städten und Industrien auf Erdgas endete diese Epoche.

Sonntag, 13. September 2009

Warsteiner Internationale Montgolfiade 2009

Insgesamt zählte die 19. Warsteiner Internationale Montgolfiade (WIM 2009) 1279 Starts mit gas- und Heißluftballonen und rund 130.000 Besucher aus Deutschland und Europa.

Natürlich gab es auch einen Heißluftballon Massenstart, der diesmal (am 13.9.) 173 Heißluftballone umfasste. Etwas Besonderes waren die 18 Heißluftballon Sonderformen, zu denen etwa der neue Disney-Pixar-Ballon aus dem Film "Oben" gehörte.


Die Sonderformen waren ein echtes Highlight der Montgolfiade

Dienstag, 28. Juli 2009

Heissluftballon Weltrekord 329 Ballonstarts

Ein wunderschönes Bild bot sich den Offiziellen, die vom Hubschrauber aus 329 Heissluftballone zählten. Diese hatten sich startbereit in zwei Reihen über rund 5.000 m Länge aufgestellt, um dann zusammen zur Ballonfahrt in den französischen Himmel zu starten!

Damit wurde bei der diesjährigen Lorraine Mondial Air Ballons ein neuer Weltrekord aufgestellt. Ein wunderschönes Bild bot sich den Offiziellen, die vom Hubschrauber aus 329 Heissluftballone zählten. Diese hatten sich startbereit in zwei Reihen über rund 5.000 m Länge aufgestellt, um dann zusammen zur Ballonfahrt in den französischen Himmel zu starten! Damit wurde bei der diesjährigen Lorraine Mondial Air Ballons ein neuer Weltrekord aufgestellt.






Auch der alte Weltrekord mit 261 Teilnehmern war bei der Lorraine Mondial Air Ballons aufgestellt worden.

Zu der diesjährigen Ballonfahrt Veranstaltung, die ihr 20jähriges Jubiläum feierte, kamen fast eintausend Ballonfahrt Piloten aus vierzig Nationen und rund 350.000 Besucher.

Die Lorraine Mondial Air Ballons ist ein Ballonfahrt Treffen der Superlative und findet alle zwei Jahre statt: Die 12. Lorraine Mondial Air Ballons wurde auf den Zeitraum vom 22. bis zum 31. Juli 2011 gelegt.